02.08.18 - Torbole


Wir haben unseren Plan von gestern Abend natürlich schon wieder geändert. Aber man kann wohl kaum zum Garda See fahren, ohne wenigstens eine Nacht dort geblieben zu sein.

Und deswegen befinden wir uns gerade in Trentino - am Lago di Garda in einer geradezu unverschämt günstigen Unterkunft. Die auch noch richtig gut ist.



Lago di Garda

Heute Morgen in Lecco arrangierten wir uns wieder etwas mit dem NH-Hotel. Es war zwar eines der schwächeren auf unserer Reise, aber dafür war das Frühstück mit seiner überwältigenden Auswahl echt grandios. Und die Kinderfreundlichkeit auffallend positiv. 


Auch der Frühstücksraum gefiel uns.

Frühstücksraum im NH

Das NH in Lecco

Michael fuhr danach noch mit seinem Fahrrad an das Ortsende von Lecco (auf der Comer See-Seite - denn Lecco liegt tatsächlich am Comer See) und auf die andere Seite zum Lago di Gariate bei Pescate. Und auch dabei " versöhnte" er sich wieder etwas mit dem Ort, der so schlecht doch nicht war und tatsächlich einen der besten Blicke auf den Comer See bot. Über die nach wie vor fehlenden Radwege musste man allerdings gnädig hinwegsehen. Aber das Schicksal teilen ja (bisher) fast alle Orte in der Lombardei.

Lecco - Comer See

Lecco Hauptplatz

Lecco - Blick auf Zufluss zum Lago di Gariate

Lecco - Hauptplatz Zugang zur Altstadt (rechts geht es zur Pizzeria)

Danach brachen wir aber zügig auf in Richtung Bergamo. 

Bergamo entpuppte sich dann als eine gar nicht mal so kleine Stadt, mit einer interessanten alten "Oberstadt" (Città alta), in die wir noch fuhren. Die Stadtmauer von Bergamo wurde im letzten Jahr zum Weltkulturerbe erklärt. Sie scheint sehr gut erhalten zu sein und die gesamte Oberstadt sieht absolut faszinierend aus, mit ihrem alten Gassen, Mauern und wunderbar erhaltenen Gebäuden. Michael stürzte sich todesmutig mit dem Auto durch die engen Gassen, es lohnte sich aber wirklich. Ob sich sonst auch Touristen dort lang trauen? 


Bergamo - Turmdurchfahrt

Bergamo - Oberstadt mit dem klassischen Kopfsteinpflaster

Bergamo - Città alta (obere Stadt)

Bergamo - Stadttor unterhalb des Bischofspalastes

Bergamo - Kopfsteinpflasterroute

Bergamo - Stadtmauer

Bergamo

Aber wir stiegen schweren Herzens nicht aus und fuhren weiter. Denn unser Ziel heute sollte ja der Gardasee sein. Im Rahmen unserer spontanen "Seentour" durfte er natürlich nicht fehlen. Vorher besorgten wir aber  in einem Supermarkt in Rovato noch ein paar Picknicksachen - und natürlich auch Polenta (das regionale Produkt aus Bergamo) - für zu Hause.

Unser Ziel war zunächst die Stadt Brescia, die wir über die Landstraße neben der A4 zu erreichen versuchten, eine eher langweilige Straße in der Ebene, quer durch Industriegebiete.

Kurz hinter Brescia bogen wir in Richtung Sàlo auf die SS45 und trafen in Sàlo gegen 14.30 Uhr zum ersten Mal auf den Gardasee.

Diese 45 fuhren wir dann weiter entlang mit einer wunderbaren Sicht auf den See. Der uns dabei immer besser gefiel. Viele blühende Bougainvillea, Palmen, Zypressen sorgen für ein ausgeprägtes südländisches Flair. Auch Olivenbäume haben wir gesehen. Und dann der See eben selber, wie er in der Sonne glitzerte.


Lago di Garda

Ursprünglich wollten wir in Gardone di Riva eine Autofähre auf die andere Seite des Gardasees nehmen, um von dort aus nach Verona weiterzufahren. Aber irgendwie verpassten wir die Abfahrt. Das war aber gar nicht schlimm. Wir änderten kurzerhand (mal wieder) unseren Plan mit Verona und Venedig und buchten (diesmal direkt per Booking.Com im Internet) ein Hotel am Nordende des Sees, in Trentino bzw. Arco-Torbone (diese Orte gehen alle sehr ineinander über) in der Villa Franca. Ein familiengeführtes Hotel (zwei Brüder), wirklich entzückend, mit Pool im Garten und jeder Menge Stammgäste, viele aus Deutschland (genauer gesagt: 65 % - Michael hat die Autos gezählt). Uns gefiel es wirklich gut. 


Picknick

Blick vom Balkon

Zunächst gab es Picknick auf dem Balkon, dann machte Michael noch eine Radtour, um die Gegend zu erkunden und fuhr dabei in den nächsten Ort (vermutlich Tempeste) und entdeckte dabei noch einige Buchten (in die man aber nur per Fahrrad kam). Nach seiner Rückkehr war er so durch, dass er schnell noch eine Runde im Gardasee schwimmen musste, während ich auf dem Balkon in der Sonne saß. 

Herrlich!


Straße runter nach Trentino

Später machten wir uns dann auf in den ca. 2 km entfernten, etwas größeren Ort Riva di Garda, in dem ordentlich was los war. Auch hier: viele deutsche Touristen aus dem ganzen Bundesgebiet. Es gibt hier auch viele schön gelegene Campingplätze - nun gut, was man so als "schön" bezeichnet. Für uns ist das jetzt ganz lustig und unterhaltsam anzusehen und macht uns wirklich Spaß. Aber nach spätestens 24 Stunden (vermutlich reduziert sich die Zahl noch, da wir vorhin an einem Hotel vorbeigekommen sind, wo laut "Es gibt einen Stern, der deinen Namen trägt" geschmettert wurde) müssen wir wieder weg und "on the Road" sein. 


Auf dem ausgebauten (!) Fuß- und Radweg nach Riva di Garda

Unseren Apérol tranken wir diesmal in einer schicken Bar an der Straße.


der "Abend-Apérol"

Unwetterstimmung über Riva di Garda 

Ganz finster über Trentino/Arco-Torbone

Aber plötzlich würde es schlagartig dunkel und der Kellner rettete die Kissen. "Ein Sturm, ein Sturm" rief er - und tatsächlich zog ein Gewitter verblüffend schnell auf. Michael war dann so lieb, zurückzulaufen (ganz hatte er es nicht geschafft: auf den letzten 300 Metern erwischte ihn der heftige Regen), um mich mit dem Wagen abzuholen. So schnell hätte ich das nie geschafft! 

Tja, und nun bricht morgen bereits unser vorletzter Tag in Italien an. Die Zeit ist so schnell vergangen. 

Aber wir wollen es hier noch ein bisschen genießen!


Hotel Villa Franca


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