03.08.18 - Verona


End of the Trail.

Der letzte Abend in Italien. Morgen Abend sitzen wir - wenn alles gut geht - im Zug. Und unsere "Italienische Reise" ist zu Ende. 

Aber momentan sind wir noch in Verona.


Arena (Detail) in Verona

Heute Morgen konnten wir uns erstmal nicht so leicht von der Villa Franca und dem Gardasee trennen. 

Nach einem netten Frühstück (am eigenen Tisch mit Tischkarte) checkten wir um elf Uhr aus - und blieben noch ein wenig.


Blick vom Garten auf das Haus

Im Garten

Der Pool (den man im Sommer aber nicht braucht - da gibt es nämlich einen See !!)

Michael unternahm noch eine Radtour in Richtung Arco und ich chillte in der Sonne etwas (Hoffentlich nicht zu viel).


Fluss in Richtung Arco-Torbole

Der Hauptplatz im 8 Kilometer entfernten Arco

Altstadtgasse in Arco

Kirche und Burgruine im Hintergrund in Arco

Und das war er endlich: der lange gesuchte gute (!) Radweg


Sanpellegrino Arancione - der Lebensretter

Und auf diesem Weg (übrigens bei jetzt schon 30 Grad) in Richtung Arco fand Michael auch endlich den lange gesuchten guten Radweg in Italien. Es gibt sie also doch.

Und wieder überraschte uns die Vielfalt an Pflanzen am Gardasee. Okay, mit Wein (Unmengen) und Oliven (tatsächlich auch ein Olivenöl Anbaugebiet mit eigenem Museum in Bardolino (Kein Panik: da gibt es auch ein Weinmuseum) haben wir gerechnet. 


Oliven

Wein
Nicht aber damit:


KIWIS am Gardasee (oben !)

Unglaublich.

Gegen 13 Uhr machten wir uns dann auf zu unserer letzten Etappe in Richtung Verona. Natürlich auf der Westseite des Sees, den wir damit auch umrundet haben.

Nach vierzig Kilometern erreichten wir das formale Ende (für uns) des Gardasees durch die Abfahrt in Richtung Verona, welches nochmal 40 Kilometer entfernt lag. Mehr oder weniger, denn wie schon festgestellt, variierten die Entfernungsanzeigen immer mal wieder. Wenn man glaubt, nur noch zwanzig Kilometer vor sich zu haben, kann einem das nächste Schild schon wieder den Mut nehmen und auf die nächsten 30 Kilometer verweisen. Aber davon lassen wir uns inzwischen nicht mehr irritieren. Die Wahrheit liegt immer irgendwo dazwischen...

Verona war diesmal aber schneller erreicht, als gedacht. 

Ich suchte im Netz ein interessantes Hotel auf einem Weingut heraus, dass - klar - in den Weinbergen bei Verona-Ost liegen sollte. Das Navi brachte uns in den vorgesehenen Ort ("Ohne Navi hätte man das ja nie gefunden!") und führte uns dann - in die Weinberge. Soweit, so konsequent. Wo sollte man ein Weingut auch anders erwarten. Aber hier musste man den Hinweis "Weinberge" wörtlich nehmen. Die Straße verlor sich nämlich - nach einigen sehr engen Windungen durch einen uns leider unbekannten Ort - auf einem steinigen Weinbergweg mit einer nicht unbedeutenden Steigung. Definitiv zuviel für unseren Caddy, der sich hier redlich abmühte. Also brachen wir ab und versuchten, das Ganze von hinten aufzuziehen. Irgendwo musste das Weingut ja sein. Das Navi schien mitzuspielen und führte uns nach mehreren Wendungen und Windungen wieder zurück... zu dem sehr schotterigen Weinbergweg. Okay. Soviel dazu. Entweder war der Hinweis in Booking.com von vor dem Krieg oder wir haben etwas übersehen. Gefühlsmäßig schien das Ziel hinter den letzten - entscheidenden und höllisch steilen - 10 Metern gelegen zu haben. Aber - wie gesagt - zuviel für uns und unserem Caddy. 

Wir brachen ab und orientierten uns neu. Alles kein Problem dank Internet.


Viel "Wein", aber kein "Gut"

Ich fand nur wenige Kilometer entfernt (zwar auch zwischen Weinreben, aber diesmal ebenerdig) ein sehr luxuriöses und brandneues Weingut mit Namen "Corte San Felice". Sehr elegant. Lassen die uns da auch rein? Sie ließen und so waren wir um knapp 16 Uhr in unserer voraussichtlich letzten Unterkunft in Italien untergebracht. 


Chillout mit Stil

Aufgeräumt

Abendstimmung

Zimmer "Il limone" oben links

Nur der Vollständigkeit halber: Das Navi "veralberte" uns auch hier wieder und stellte in dem Ort, wo das Gut liegt fest: "Sie haben das Ziel auf der linken Seite erreicht - und müssen den Rest jetzt zu Fuß gehen". Der war gut. Das wäre noch ein netter Fußmarsch (mit Gepäck) geworden.

Wir nahmen noch den Rest unserer gekühlten Getränke zu uns, chillten ein wenig und gegen 17.00 Uhr stiegen wir ins Auto und fuhren die ca. 7 km bis Verona. Also wirklich keine große Entfernung! 36 Grad zeigte das Thermometer noch an!


Wir umkreisten zunächst die alte Stadtmauer und entschieden uns dann für eine Parkgarage an der Piazza Isolo, ganz in der Nähe der eigentlichen Altstadt. Man brauchte nur über den Fluss Adige (Etsch) über die Brücke Ponte Nuovo zu gehen - und schon war man in der fantastischen und sehr lebendigen Altstadt!
Verona wurde ca. 89 vor Chr. als römische Kolonie gegründet. Die berühmte Arena, in der in neueren Zeiten im Sommer die bekannten Opernfestspiele (heute wird Carmen gegeben!) stattfinden, stammt aus dem Jahre 30 nach Chr. Man muss sich erstmal vorstellen, wie lange das alles her ist!! Früher wurde die Arena übrigens für Gladiatorenwettkämpfe genutzt. 
Von der römischen Zeit künden unter anderem auch Stadttore.

Ansonsten besitzt Verona viele Bauten aus der Renaissance.

Die Piazza del Erbe war beispielsweise ein Versammlungsort der mittelalterlichen Stadtrepublik. Das "Haus der Julia" (Casa du Giulietta) stammt zwar aus dem 14. Jahrhundert und gehörte tatsächlich einer Familie del Capello (Capulet). Der berühmte Balkon, auf dem Julia -frei nach Shakespeare- ihren Romeo erwartete, war ursprünglich jedoch ein Sarkophag und wurde erst in den 1930er Jahren angebaut! Trotzdem drängeln sich gerade dort die Touristen. So haben wir es nämlich auch entdeckt! An den Wänden des Durchgangs, die zu dem Hof des Hauses führen, hängen sehr viele Zettel, auf denen die Touristen Botschaften und Wünsche "für Julia" hinterlassen können. Was man ihr wohl wünscht?

Wir erwanderten uns die gesamte Altstadt (erwähnten wir schon die 36 Grad?) und brauchten daher auch bald WASSER. In einem netten Restaurant in der Nähe der Piazza dei Signori fanden wir sowohl Wasser, als auch leckeren Salat und "due Espressi" (also doch: So lautet der Plural - wir haben das jetzt endgültig vor Ort geklärt). 

Vor der Arena (man gibt heute "Carmen")

Gegen neun Uhr waren wir zurück auf unserem Landgut (mehr Gäste, als die Straubinger Hochzeitsfamilie scheinen nicht dazu gekommen zu sein) und schlossen den Tag, wie bisher jeden der vergangenen 12 Tage mit dem Verfassen unseres Berichts für unseren Blog. 

Morgen wollen wir dann den Bahnhof für den Autozug suchen. Vielleicht die letzte organisatorische Herausforderung dieses Urlaubs....?

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